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Aug 10, 2021
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Kleiner Münsterländer Vorstehhund

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Der Kleine Münsterländer gehört zu den bewegungsfreudigen mittelgroßen Hunderassen. Aufgrund seines vielseitigen Naturells ist er als typischer Jagdhund bei Jägern ebenso beliebt wie bei Familien, die ihn wegen seiner Ausgeglichenheit und Freundlichkeit schätzen. Wer ihn als reinen Privathund hält, der sollte unbedingt für eine sinnvolle Auslastung und Beschäftigung in Form von Hundesport und Spiel sorgen. Um gesund und zufrieden zu bleiben, braucht der Kleine Münsterländer eine Aufgabe, die ihn mental und körperlich fordert.

Steckbrief – Kleiner Münsterländer

  • Größe: 52 – 54 cm (+/- 2cm)
  • Gewicht: 17 – 25 kg
  • Alterserwartung: 12 – 14 Jahre
  • Haltung: Haus mit Garten, viel Bewegung, am besten auch Jagd
  • Verwendung: Vorstehhund, Jagdhund, Familienhund
  • Bewegungsbedarf: hoher Bewegungsdrang und Arbeitseifer, liebt Wasser
  • Für Kinder geeignet: ja, mit Einschränkungen
  • „Einmann-Hund“: eine enge Bezugsperson, liebt aber auch andere Familienmitglieder
Kleiner Münsterländer

Der Kleine Münsterländer ist ein bewegungsfreudiger Hund.

Geschichte des Kleinen Münsterländers

Wie sein Name verrät, stammt der Kleine Münsterländer aus der Gegend um Münster. Dort gab es schon jahrhundertelang Wachtelhunde mit sehr guten Vorsteheigenschaften und einer unbändigen Freude am Apportieren. Aus diesen entwickelte der Hundeforscher und Förster Edmund Löns seit 1902 eine Zucht der kleinen Münsterländer und gab der daraus resultierenden Rasse den Namen „Heidewachtel“, der ihr Betätigungsfeld umschreibt, die Wachteljagd in Heidegebieten.

Die Heidewachteln kreuzte er mit Jagdhunden des „Dorsener Stamms“ aus Coesfeld. Da Edmund Löns eine Namensgebung als „Wachtel- oder Vogelhund“ nicht gefiel, wurde als Name der Rasse „Kleiner Münsterländerländer“ gewählt. Etwa 1912 wurde ein Verband für Kleine Münsterländer Vorstehhunde gegründet, der sich das Ziel setzte, diese neue Rasse zu fördern und weiterzuentwickeln. 1921 setzte Friedrich Jungklaus den Rassestandard auf und 1934 wurde offiziell die Rassebezeichnung „Kleiner Münsterländer Vorstehhund“ festgelegt.

Obwohl der kleine Münsterländer eine deutsche Hunderasse ist, findet er auch in den skandinavischen Ländern und in Frankreich Verbreitung und wird dort überwiegend bei der Jagd eingesetzt, ist generell aber auch als Familienhund sehr beliebt.

Kleiner Münsterländer - Geschichte des Kleinen Münsterländers

Der Kleine Münsterländer wird wiederholt bei der Jagd eingesetzt.

Erscheinungsbild des Kleinen Münsterländers

Körperbau

Unter den deutschen Vorstehhunden ist der Kleine Münsterländer mit seinen ca. 54 cm Größe der kleinste. Hündinnen sind noch etwas kleiner. Diese Hunde haben einen kräftigen harmonischen und eleganten Körperbau mit ausgeglichenen Proportionen. Wenn ein Kleiner Münsterländer aufrecht steht, ist die Linienführung fließend, der buschige Schwanz flach.

Haarkleid und Fellfarben

Die Haut ist straff, er hat ein dichtes Fell. Bei einer mittleren Länge ist es glatt bis gewellt, charakteristisch für diese Rasse sind die längeren Haare an den Beinen und die typische weiß-graue Fellzeichnung mit ihren dunklen Sprenkeln und Flächen. Nach FCI-Standard soll das Erscheinungsbild die Jagdtauglichkeit erkennen lassen. Demzufolge sind auch eine gute Bemuskelung und korrekte Winkelverhältnisse wichtig.

Kleiner Münsterländer – Wesen und Charakter

Temperament und Bindung

Wenn er artgerecht gehalten wird, hat der Kleine Münsterländer ein ausgeglichenes Temperament und ist freundlich zu Menschen und seinen Artgenossen. Er hat eine besonders enge Bindung zu seiner Bezugsperson, gesellt sich aber auch gern zu anderen Menschen oder Hunden.

Kleiner Münsterländer

Der Kleine Münsterländer ist freundlich zu Menschen und anderen Hunden.

Intelligenz und Lernfähigkeit

Seine Intelligenz und Lernfähigkeit machen ihn zu einem ausgezeichneten Jagdhund. Sein feiner Geruchssinn und seine Ausdauer lassen ihn leicht Wild aufspüren. Ein Kleiner Münsterländer liebt auch ganz besonders das Wasser. Durch seine Lebhaftigkeit und seinen Spieltrieb eignet er sich auch hervorragend als Familienhund. Wichtig beim Zusammenleben in der Familie ist, dass er dann seinen angeborenen Arbeitswillen ausleben kann. Da er sehr kontaktfreudig und freundlich im Umgang mit Menschen ist, eignet er sich weniger gut als Hüte- oder Wachhund, aber wenn er entsprechend ausgebildet ist, als Rettungshund. Das Jagen bleibt sein Metier.

Alleinbleiben und Neigung zum Bellen

Da der Kleine Münsterländer besonders aufmerksam ist, kann er beim kleinsten Geräusch bellen, sobald ihm etwas nicht geheuer erscheint. Trotz aller Aufmerksamkeit ist er aber kein Dauerkläffer, zumindest wenn er nicht zu lange allein gelassen wird. Der Kleine Münsterländer kann für ein paar Stunden allein bleiben, wenn er schon vom Welpenalter an darauf vorbereitet wurde und gelernt hat, dass später trotzdem seine Bedürfnisse erfüllt werden.

Erziehung

Der Kleine Münsterländer hat eine schnelle Auffassungsgabe und ist sehr lernwillig, was aber nicht zwangsläufig bedeutet, dass er deshalb leicht zu erziehen ist. Er ist sehr klug und erkennt durch seine geschärften Sinne schnell, ob seine Bezugsperson unsicher ist. Das nutzt er dann auch aus und muss deshalb liebevoll, aber durchweg konsequent geführt werden. Wenn er so erzogen wird, ist er sehr motiviert und lernwillig.

Kleiner Münsterländer - Welpe

Der Kleine Münsterländer ist leicht zu erziehen, aber er braucht auch eine echte Aufgabe.

Da er hervorragende Jagdhund-Qualitäten besitzt, ist eine Ausbildung für Jagdhunde mit entsprechenden Prüfungen empfehlenswert. Günstig ist für einen Jagdhund auch eine Welpenschule, wo er im Kontakt mit anderen Hunden sein Sozialverhalten entwickeln kann und erste Kommandos erlernt. Parallel dazu kann er im Wald künftige u. a. Jagdtätigkeiten wie das Aufspüren von Fährten und das Apportieren üben.

Aufgaben und Hundesport

Besonders gut eignet sich der Kleine Münsterländer für die Jagd. Die Entenjagd liebt er unter anderem sehr, weil er gern im Wasser ist und dort seine Talente besonders gut entfalten kann. Wie der Name schon sagt, ist er ein ausgezeichneter Vorstehhund. Der Kleine Münsterländer wird bevorzugt von Jägern gehalten und von vielen Züchtern auch nur an Jäger abgegeben. Auf der Jagd kann er sich seinen Anlagen entsprechend ausleben.

Wenn der Kleine Münsterländer als Familienhund gehalten wird, muss er viel beschäftigt werden und reichlich Bewegung bekommen. Er liebt Hundesportarten wie Apportieren, Wasserarbeit, Agility, Fährtenhundtraining, Mantrailing, Dummytraining, Hundefrisbee, Flyball, Dog-Dancing und Dog-Diving.

Sofern es weder Übungsplatz noch Trainingsgruppe in der Nähe gibt, kann man auch im Garten eine Ballwurfmaschine aufbauen oder zumindest Bällchen oder Dummys apportieren lassen. Lange Spaziergänge durch Wald und Flur sollten dann selbstverständlich sein.  Wenn sein Besitzer gern joggt oder Rad fährt, lässt er sich auch dafür begeistern. Für das Fahrradtraining sollte der Kleine Münsterländer aber ausgewachsen sein. Hat er viel Bewegung, ist er ausgeglichen und zufrieden.

Haltung

Für einen typischen Jagdhund wie den Kleinen Münsterländer Vorstehhund ist eine kleine Wohnung in der City nicht gut geeignet. Besser ist ein Haus mit Garten am Rande der Stadt oder auf dem Land, weil er viel Auslauf und Aktivitäten in der Natur braucht. Besonders ist das der Fall, wenn er nicht als Jagdhund dienen soll, denn wenn er nicht ausgelastet ist, sucht er sich anderweitig Beschäftigung. Dann dienen vielleicht Autos und Fahrräder als Ersatz-Jagdobjekte, was sich niemand wünschen kann.

Kleiner Münsterländer

Der Kleine Münsterländer wird meistens im Haus gehalten.

Familienhunde unter den Kleinen Münsterländern werden meist im Haus gehalten. Sie genießen den Kontakt zu ihren Menschen, und das ist sicher die zu bevorzugende Haltungsform. Andererseits ist auch eine Zwingerhaltung möglich. Vor allem dann, wenn der Hund professionell jagdlich geführt wird, erhält er tagsüber so viel Beschäftigung und Auslauf, dass er durch die Zwingerhaltung keinen Schaden nehmen wird. Anders ist es, wenn der Hund ganztägig ohne Ansprache und Auslastung allein in seinem Zwinger bleiben soll. Dann wäre es besser, das Thema Hundehaltung generell noch einmal zu überdenken.

Ebenfalls ungünstig ist, speziell im Winter, der ständige Wechsel zwischen warmer Wohnung und Zwinger. Der Temperaturunterschied zwischen draußen und drin ist bei Frostwetter so groß, dass auf Dauer körperliche Schäden nicht ausgeschlossen sind. Im Sommer ist diese Art der Haltung kein Problem.

Pflege des Kleinen Münsterländers

Die Fellpflege beim Kleinen Münsterländer ist unkompliziert. Es ist vollkommen ausreichend, das Fell alle paar Tage zu bürsten oder striegeln und die langen Haarpartien zu kämmen. So wird alles, was beim Umherstreifen an seinem Fell hängenbleibt, entfernt. Er sollte nach Ausflügen besonders auf Zecken und Grannen untersucht werden. Hin und wieder ist Trimmen angeraten.

Wenn der Kleine Münsterländer im Haarwechsel ist, sollte man das Fell etwas öfter zu bürsten, dann haart er weniger in den Wohnräumen. Unterstützend arbeitet man das Fell mit einem FURminator für langhaarige Hunde durch. So werden abgestorbene Haare und die viele Unterwolle im Sommer entfernt.

Kleiner Münsterländer

Für Hunde mit den empfindlichen Schlappohren sind Ohrreiniger zu empfehlen, sofern sie zu Entzündungen und Ohrenzwang neigen.

Ohrreiniger sollten nur dann zum Einsatz kommen, wenn seine Schlappohren empfindlich sind und zu Entzündungen neigen. Bei Entzündungen ist es besser, zum Tierarzt zu gehen. Wichtig ist es auch, regelmäßig die Krallen mit einer speziellen Krallenschere zu schneiden, weil Hunde, die sich vorwiegend auf dem weichen Walduntergrund bewegen, zu langen Krallen neigen, was Verletzungen nach sich ziehen kann.

Rassespezifische Erkrankungen

Im Allgemeinen ist der Kleine Münsterländer robust und widerstandsfähig, hat aber eine Disposition zu bestimmten Krankheitsbildern:

Bei Entzündungen und Gelenkbeschwerden geht man am besten mit ihm zum Tierarzt.

Für wen ist die Rasse Kleiner Münsterländer geeignet?

Am besten passt er zu Hobby- oder Berufsjägern, die einen Jagdhund mit Familienqualitäten suchen und entweder am Stadtrand oder in der Natur leben. In einer Stadtwohnung sollte er lieber nicht gehalten werden, weil er gern und ausgiebig in der Natur unterwegs ist. Er braucht Menschen, die sich viel mit ihm beschäftigen und ihn trainieren.

Eine Haltung gemeinsam mit anderen Kleintieren ist nicht empfehlenswert, weil er als Jagdhund darin eine Beute sieht. Ein Zusammenleben mit Katzen klappt bedingt, wenn er schon als Welpe daran gewöhnt wird. Aber auch wenn er mit der Katze, die mit ihm in einem Haushalt lebt, friedlich zusammenlebt, bedeutet das nicht, dass er nicht die Nachbarskatze jagt. Ein Garten muss dann gut gesichert sein. Wenn er in einer Familie lebt, sollte er Rückzugsmöglichkeiten haben.

 

 

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